Vandalismus – ein Kletterthema?
Vor kurzem besuchten wir einen Klettergarten im Wienerwald um unsere Restenergien vom Tag sinnstiftend zu verwerten. Nachdem wir einen Sektor wechselten, sahen unsere Augen etwas unfassbares. Am Wandfuß lag eine 5 m lange, frisch gefällte Föhre vor uns. Der rund 40 Jahre alte und gesunde Baum wurde mitten aus der 30m hohen Wand entfernt. Links und rechts der Wand fanden sich noch weitere Äste und Jungbäume, welche ebenfalls Opfer dieser Säuberungsaktion wurden. Einen Tag später fanden sich auch schon drei Sanduhrschlingen in diesem Gelände.
„Opfer der Putzaktion – auch als Zwischensicherung nun verloren“
Dies wirft unweigerlich Fragen dazu auf. Warum werden illegal ganze Bäume, welche nebenbei als Zwischensicherung oder Standplatz genutzt werden können und in keiner Weise eine Route beeinflussen, gefällt?
Welches Motiv steht hinter solch einer Aktion – Egoismus, Unwissenheit oder Rache?
Neben der Tatsache, dass es strafbar ist, auf einem fremden Grundstück Bäume zu fällen, spitzt sich die Problematik dadurch zu, wenn dies in einem Naturschutzgebiet passiert. Solche Alleingänge führen unweigerlich zu einem Akzeptanzverlust des Klettersports bei anderen Parteien und schürt Konflikte. Unser Ziel als Kletterer sollte ein respektvoller und bedachter Umgang in der Natur sein, um den nächsten Generationen an Kletterern nicht die Zukunft zu verbauen.
Legen wir endlich unseren Egoismus ab und beginnen wir unser Handeln stets einer ganzheitlichen Prüfung zu unterziehen.
Philipp Aschenbrenner – Team Natur und Umwelt
Bild links: „Entspricht ein solcher Anblick unseren ethischen Grundsätzen?“
Bild rechts: „Trotz natürlicher Absicherung kein echter Gewinn für dieses Klettergebiet“